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Auf dem Weg zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft: Chancen und Risiken für Kapitalanleger
Dr. Kevin Schaefers, Mitglied der Geschäftsleitung, Leiter Nachhaltigkeits- und Vermögensschutzmandate, FERI Trust GmbH


Um die Gefahren des Klimawandels einzuschränken, haben mehr als 190 Staaten das „Pariser Klimaabkommen“ Ende 2015 unterzeichnet. Es hat das konkrete Ziel, die globale Erderwärmung gegenüber dem vorindustriellen Niveau auf maximal 2 Grad Celsius zu begrenzen. Dieses Ziel kann nur durch eine substantielle Dekarbonisierung ganzer Volkswirtschaften bis zum Jahr 2050 erreicht werden. Die Transformation zu einer kohlenstoffarmen Kreislaufwirtschaft hat bereits begonnen und sie wird auch für Investoren neue klimabezogene Chancen und Risiken mit sich bringen.

Der Finanzindustrie wird eine zentrale Funktion bei der Gestaltung dieses epochalen Transformationsprozesses zukommen. So hat die Europäische Kommission im März dieses Jahres einen umfassenden „Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums“ veröffentlicht.[1] Dessen geplante Umsetzung wird nachhaltiges Investieren endgültig von der Nische in den Mainstream erheben. Es gibt einen enormen Investitionsbedarf: Die Europäische Kommission rechnet vor, dass jährlich 180 Mrd. Euro an zusätzlichen Investitionen allein in die Bereiche Energieeffizienz und erneuerbare Energien benötigt werden, um bis 2030 die Klimaziele der EU erreichen zu können.[2] Und der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat jüngst eine umfangreiche Studie herausgegeben, die die Klimapfade für Deutschland für das Jahr 2050 sektorspezifisch untersucht und allein für die Bundesrepublik einen Mehrinvestitionsbedarf bis zur Mitte des Jahrhunderts in Höhe von 1,5 bis 2,3 Bill. Euro kalkuliert.[3]

Es gibt allerdings auch eine Reihe von klimabezogenen Transformationsrisiken, die von Investoren zu beachten sind. Dies gilt besonders für Investments in emissionsintensive Sektoren. Anleger sind daher gut beraten, ein klimabezogenes Risikomanagement aufzusetzen, um nicht unerwartete Wertverluste durch „Carbon Bubble“, „Stranded Assets“ oder andere „Carbon Risks“ hinnehmen zu müssen.[4] Klimabezogene Risikomanagement-Strategien sind im Kern Konzepte zur Dekarbonisierung des Portfolios, d.h. zur Minimierung dessen Carbon Footprints. Dies kann mit unterschiedlichen Instrumenten erreicht werden. Am bekanntesten ist die Divestment-Strategie, aber auch Engagement- und Voting-Verfahren spielen eine zunehmend wichtigere Rolle.

Alle klimabezogenen Risikosteuerungssysteme setzen allerdings Transparenz in die CO2-Emissionen von Unternehmen voraus. Besonders bei global orientierten Investments ist dies nur teilweise gegeben.[5] Die EU Kommission hat dieses Informationsdefizit erkannt und will im Rahmen ihres Aktionsplans auch die Vorschriften zur Offenlegung von Nachhaltigkeitsinformationen deutlich stärken. Die Thematik hat also politisch und regulatorisch deutlich an Fahrt aufgenommen.
 
[1] https://ec.europa.eu/info/publications/180308-action-plan-sustainable-growth_en
[2] http://europa.eu/rapid/press-release_IP-18-3729_de.htm vom 24. Mai 2018
[3] BCG Boston Consulting Group/ Prognos: Klimapfade für Deutschland. Januar 2018.
[4] Zu klimabezogenen Risiken vgl. FERI Cognitive Finance Institute/ WWF Deutschland: Carbon Bubble und Dekarbonisierung. Unterschätzte Risiken für Investoren und Vermögensinhaber. Bad Homburg, Berlin, Januar 2017. Abrufbar unter www.feri-institut.de
[5] Vgl. FERI Cognitive Finance Institute/ ISS-Ethix Climate Solutions: Die Transformation zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft. Auswirkungen auf Sektoren und Bedeutung für Investoren. Bad Homburg, Zürich, April 2018. Abrufbar unter www.feri-institut.de.

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